Ärzte, Adressen, Prozedere in Busan

Was tun, wenn man krank ist? Ganz alleine in Busan, womöglich noch ohne Koreanisch-Kenntnisse? Keine Sorge, das hab ich auch geschafft und sogar ohne Internet unterwegs! Heute stelle ich euch die besten Ärzte in der Umgebung vor und wie ihr euch am besten auf einen Arzttermin vorbereitet.

Vorbereitung auf einen Arztbesuch

  1. Als allererstes, Symptome aufschreiben, um sie später nicht zu vergessen, am besten auch chronologisch festhalten.
  2. Alle möglichen Medikamente, die du einnimmst oder in Deutschland normalerweise verschrieben bekommst (falls du spezielle Medikamente brauchst), mit Verpackung mitnehmen oder ein Bild finden, auf dem der Inhaltsstoff steht. In Korea gibt es die meisten Medikamente nämlich auch, allerdings unter anderem Namen und mit dem Wirkstoff ist das passende Medikament am einfachsten zu finden.
  3. Wenn du Allergien gegen Medikamente hast, unbedingt mitteilen, falls du Arztbriefe besitzt über vorherige Untersuchungen, die deinen aktuellen Krankheitsfall betreffen, auch gerne mitbringen! Viele lateinische Begriffe wird dein Arzt verstehen, auch wenn der Brief in Deutsch ist.
  4. Als nächstens auf jeden Fall Papago herunterladen und die Englisch-Koreanisch Übersetzung downloaden. Damit kann man auch unterwegs ohne Internet von Koreanisch in Englisch und umgekehrt übersetzen. Während die meisten Ärzte gut bis sehr gut Englisch sprechen, können die Arzthelferinnen meist nur sehr wenig Englisch. Mit Papago ist das allerdings gar kein Problem. Zudem kann es helfen die Symptome etc. schon einmal über Papago auf Koreanisch zu erklären, auf Englisch können dann fehlerhafte Übersetzungen geklärt werden.
  5. Achtung! Der Arzttermin kann ohne Krankenversicherung gerade beim Frauenarzt sehr teuer werden! Deswegen am besten warten bis man versichert ist und unbedingt jeden Monat den Versicherungsbeitrag zahlen! Im nächsten Beitrag gehe ich näher auf die Krankenversicherung und Corona ein.

Zu welchem Arzt muss ich gehen?

Wenn du noch nicht weißt, welchen Doktor du genau brauchst oder du dich einfach allgemein unwohl fühlst, dann geh zur Arztpraxis auf dem Campus. Sie ist in Gebäude B11 (With Center) im zweiten Stock. Für kleinere Wehwehchen die beste Anlaufstelle und falls diese damit überfordert sind, können sie auf jeden Fall eine passende Arztpraxis finden. Alternativ kannst du auch zu einer Apotheke gehen, die gegen die meisten Symptome rezeptfrei Medikamente verkauft.

Arztpraxis auf dem Campus

부경대학교 대연캠퍼스위드센터
부산 남구 용소로 45
http://naver.me/xjfjUwE8

Apotheke 약국 (Yak-gug)

포미약국
부산 남구 용소로 15
http://naver.me/51Yw9TIw

Arzttermine ausmachen

Normalerweise geht man einfach ohne Termin zur Arztpraxis und muss eine Zeit lang warten, bis man drankommt. Alternativ kann man auch vorher anrufen, was ich aufgrund der Sprachbarriere jedoch nicht empfehle. Im schlimmsten Fall kann man zur Arztpraxis gehen und sich dort einen Termin geben lassen.

Spezielle Ärzte und koreanische Begriffe

Du weißt schon genau, welchen Arzt du brauchst? Hier sind Top-Ärzte in der Umgebung, die auch gut Englisch können! Tipp: kleine Arztpraxen sind günstiger, speziell, wenn du noch keine Krankenversicherung in Korea hast. Deswegen am besten zu einem 의원 Ui-won (Praxis) gehen, statt zu einem 병원 Byeong-won (Krankenhaus)

Hals-Nasen-Ohren Arzt (이비인후과) I-bi-in-hu-gwa

수미지이비인후과의원
부산 남구 수영로 304
http://naver.me/xoNWx4JL

Innere Medizin (내과) Nae-gwa

진내과의원
부산 남구 수영로 340
http://naver.me/5WCipGQP

Urologie (비뇨기) Pi-nyo-gi (diese Ärztin ist auf Frauen spezialisiert)

부산여성비뇨의학과의원
부산 부산진구 서면로 48 4층
부전동 242-3 47286
https://map.naver.com/v5/entry/place/1384722976?placePath=%2Fhome&c=14366208.9893629,4184959.4164154,15,0,0,0,dh

Frauenärztin (산부인과) San-bu-in-gwa

길민경산부인과의원
부산 남구 수영로 340
http://naver.me/GewAkQ86

Englischsprachiges Krankenhaus und koreanische Medizin (Dong-ui-Krankenhaus)
Dies ist ein großes Krankenhaus, mit garantiertem englischem Personal. Zudem ist es das beste Krankenhaus in ganz Korea für traditionelle koreanische Medizin. Neben der Behandlung mit westlicher Medizin kann man hier auch professionell mit koreanischer Medizin behandelt werden. Gerade wenn man schon lange Zeit krank ist und nicht zu helfen scheint, empfehle ich sich dort einmal durchchecken zu lassen!

동의병원
부산 부산진구 양정로 62
http://naver.me/540CHTMy

Diese Ärzte habe ich noch nicht ausprobiert und habe deswegen noch keine Adresse zum Empfehlen, allerdings sind eigentlich alle Ärzte in der Lage Englisch zu sprechen. Also keine Sorge und einfach einen der vielen Ärzte in der Umgebung ausprobieren!

Augenarzt 안과 (An-gwa)

Orthopäde 정형외과 (Jeong-hyeong-wae-gwa)

Zahnarzt 치과 (Chi-gwa)

Hautarzt 피부과 (Pi-bu-gwa)

Ich hoffe, ihr bleibt gesund und wenn nicht, dass euch mein heutiger Beitrag geholfen hat!

Bis bald~

Seollal – koreanisches Neujahrsfest in Changwon

Seollal ist der wichtigste kulturelle Feiertag Südkoreas und wird jedes Jahr am Anfang des Jahres nach dem Mondkalender gefeiert. Es gibt sehr viele verschiedene Traditionen dazu und je nach Familie wird sich mehr oder weniger strikt daran gehalten. Das Neujahr wird meist 3 Tage lang gefeiert, dieses Jahr vom 31.01.2022 bis zum 2.02.2022. Der eigentliche Neujahrstag war dabei der 01.02, 99% aller Geschäfte haben dort zu und es ist deswegen teilweise sehr schwer Essen zu finden xD. Denn nicht nur hatte die Cafeteria der Uni, sondern hatte auch der Convenience-store im Wohnheim zu, mein koreanisches Bankinstitut beschloss zudem alle Bankaktivitäten für 4 Tage aufgrund von Wartungszwecken abzuschalten. Als Ausländer ist es am besten, die Feiertage bei koreanischen Freunden zu verbringen oder sich vorher mit Essen einzudecken, wenige große internationale Ketten wie zum Beispiel McDonalds und BurgerKing hatten allerdings noch offen.

Da die Feiertage auf Montag bis Mittwoch gefallen waren, wurde dieses Mal von vielen Koreanern quasi Freitag Nachmittag bis Mittwoch gefeiert. Die Eltern meiner Freundin luden mich von Freitag bis Sonntag zu sich ein und ihr Vater holten uns auf dem Campus mit dem Hyundai-SUV ab. Die Straßen waren natürlich super voll und der sonst einstündige Weg nach Changwon, einer Planstadt westlich von Busan mit 1 Mio. Einwohnern, dauerte gute 2 Stunden. Changwon bestand früher aus 3 Städten, Masan, Jinju und besagtem Changwon, alle wurden 2010 aber zu einer Stadt als Hauptstadt der Provinz Gyeongsangnam-do zusammengeschlossen. Sie hat aufgrund ihrer vielen Häfen eine recht große Menge an Ausländern, vor allem Indern und anderen Asiaten. Im großen aus mehreren Dutzenden 25-stöckigen Mehrfamilienhäusern bestehenden Wohnblock angekommen wurde erst einmal von Hand ein Wagen aus dem Weg geschoben um parken zu können. Da es öfters einmal zu Parkplatzmängeln kommt, parken die Autos teilweise quer vor anderen oder stehen im Weg, deswegen werden die Handbremsen nicht angezogen, damit die Autos bei Bedarf verschoben werden können.

Die Familie meiner Freundin wohnte im 24 Stock, mit einem wunderbaren Blick über den ursprünglich originalen Stadtteil von Changwon. Ich wurde herzlich von den Eltern und der Schwester begrüßt und neugierig ausgefragt. Zudem hatte die Schwester wenige Minuten vorher die Bekanntmachung über ihre Annahme an einer besonders beliebten Uni gelesen und alle waren in bester Feierlaune. Während die Mutter kochte, machten meine Freundin und ich uns zur nur 3 Minuten entfernten Mall auf und kauften einen großen Becher Baskin Robbins Eiscreme. Changwon ist so angelegt, dass in der Nähe jedes großen Wohnblocks (dieser alleine beinhaltete 6000 Haushalte) mehrere mindestens 10-stöckige Malls mit allen Ärzten, Läden und Freizeitbeschäftigungen, die man sich nur wünschen könnte, in Fußweite standen. Wieder in der Wohnung gab es Kürbispfannkuchen (Jeon) mit Reis und traditionellen Beilagen, die sonst auch für Bibimbab typisch sind. Zum Nachtisch teilten wir und dann das Eis.

Der nächste Morgen startete für die Familie sehr früh. Die Eltern verließen die Wohnung gegen 5 Uhr morgens, um in die Berge wandern zu gehen. Die Schwester ging gegen 6 zur Arbeit im Krankenhaus und meine Freundin stellte sich um die gleiche Uhrzeit am berühmtesten und besten Gimbabstand der Stadt an. Eine ältere Dame verkaufte dort von 6 bis 9 Uhr morgens unglaublich leckere Gimbab mit Thunfisch, Rindfleisch oder getrocknetem Tintenfisch. Ich habe zwar schon sehr viel Gimbab gegessen, eine Reisrolle mit verschiedensten Füllungen, jedoch war mir nie bewusst welches Potenzial das Gericht hat. Zu meiner Überraschung war besonders der getrocknete Tintenfisch lecker (Ich mag kein Seafood). Hauptsächlich schmeckte ich nur die würzige Paste, in der er gelegen hatte, fast schon süßlich, und die Konsistenz war leicht zäh, aber in sehr dünne Streifen geschnitten angenehm erfrischend. Dazu kochte die Mutter zurück von der Wanderung Tteokbokki, scharf würzige Reiskuchen mit Fischkuchen.

Nach dem Frühstück erkundeten wir die Stadt ein bisschen. Zuerst ging es zum „House of Changwon“, einem Freilichtmuseum bestehend aus dem Haus und anderen Gebäuden eines berühmten Gelehrten. Von dort aus fuhren wir mit dem Fahrrad in das Café-Viertel und genossen dort auf einer Dachterrasse mit (tatsächlich salzigem!!) Saltbread das gute Wetter. Weiter mit dem Fahrrad erreichten wir die Mall ihres Wohnviertels und streiften durch den Markt voller traditioneller Snacks und Beilagen, um sie später beim Abendessen gemeinsam zu probieren. Ich durfte mir so viele Dinge wie ich wollte aussuchen hehe.

Zurück in der Wohnung überrasche mich ihre Mutter, sie hatte am Vortag gefragt, was mein Lieblingsgericht sei (Mandu natürlich xD). Also schlug sie vor, wir sollten zusammen Mandu machen. Alle waren begeistert, selbst meine Freundin und ihre Schwester hatten das letzte Mal vor 10 Jahren Mandu selbstgemacht, da sie recht aufwendig zu machen sind. Wir 4 saßen also zusammen am Tisch und falteten was das Zeug hielt. Es erinnerte mich an die wenigen Male, bei denen ich zu Hause gelernt hatte Ravioli zu machen oder wenn ich mit meinem Vater jedes Jahr unsere Knödel rollte. Wenige Minuten gedämpft waren die Mandu auch schon verzehr bereit und sooo lecker. Den Rest des Abends verbrachten wir mit koreanischem Fernsehen, Gequatsche und vielen gescheiterten Versuchen Dalgona zu machen. Wir verkosteten alle meine Gastgeschenke und zum Glück kamen besonders der Wein und die Brotsticks super an~

Wie man Mandu macht:

Mit dem Rest der Mandu Füllung machte die Mutter fürs Frühstück Bratlinge und stellte dazu noch Bulgogikalbi auf den Tisch (Rindfleisch auf eine besondere Weise gewürzt und gebraten). Mit Hotpads bewaffnet fuhren wir zum großen See in der Mitte von Changwon und spazierten eine Runde. Der See war umgeben von Statuen und im See gab es allerlei Vögel und Fische. Seit letztem Jahr beherbergte er auch eine Schwanenfamilie, DIE Attraktion. Nachdem der Vater mit seiner digitalen Polaroid-Sticker-Kamera mehrere süße Fotos als Andenken geschossen hatte, besorgte er uns Vogelfutter und beliebte koreanische Shrimp Snacks. Die Vögel waren verrückt danach und stritten sich um die kleinen gepufften Snacks im Wasser. Zurück im Auto fuhren wir in den Stadtteil Masan, hoch den Berg hinauf über den Campus, auf dem die Mutter dozierte und parkten in einer kleinen Gasse vor lauter alten Restaurants. Drinnen gab es eine Spezialität aus Masan, die selbst viele Koreaner noch nie probiert hatten. Weiße Sojabohnensuppe, leicht gesalzen, mit ganz dünnem gebratenen Reiskuchen. Es erinnerte ein wenig an Haferschleim oder Milchreis und war sehr dicklich, machte aber trotz der 3000 Won (2,30€), die sie kostete sehr satt.

Zu Hause machten wir alle einen großen Nap und wurden von der Mutter mit „Omas Rote Bohnen Pudding“ aus den Betten gelockt. Zum Abendessen gab es ganz im Geiste von Seollal Reiskuchensuppe mit den selbstgemachten Mandu vom Vortag und dazu Chapchae. Extrem leckere gebratene Glasnudeln mit Spinat, Karotten und anderem Gemüse, dazu ein bisschen Fleisch vom Frühstück. Alle Reste wurden natürlich feinsäuberlich eingepackt und mir mit auf den Weg gegeben. Dazu noch eine Menge an Süßteilen, Seife und Hotpacks, damit ich auch ja nicht krank werde. Wirklich super süß. Die ganze Familie fuhr mich wieder zurück ins Wohnheim, es gab ein Abschiedsfotoshooting und eine warme Einladung im Frühlings zur Kirschblütenzeit wiederzukommen.

Ich bin meiner Freundin und ihrer Familie unglaublich dankbar für diese schöne Erfahrung und freue mich schon sehr auf das nächste Mal in Changwon! Ich hoffe, ihr konntet ein wenig über das koreanische Neujahr lernen und habt im Jahr des Tigers viel Glück!

Bis bald~

Schöne Orte, gutes Essen, tolle Leute und Midterms…

Oktober 2021. Die letzten Wochen war es leider ein bisschen ruhiger auf meinem Blog, das lag ganz einfach daran, dass in Korea im Oktober die Midterms geschrieben werden. Also Prüfungen, die wichtig für die Endnote des Kurses sind und nach der ersten Hälfte des Semesters geschrieben werden. Dazu kamen noch zwei sehr wichtige Tests im Koreanisch Intensivkurs… Dementsprechend hatte ich kaum Zeit zu schlafen geschweige denn irgendetwas besonders Aufregendes zu unternehmen haha. Allerdings habe ich ein paar schöne Parks in der Umgebung besucht und mir ab und zu einen leckeren Restaurantbesuch gegönnt. Der heutige Blog besteht also aus vielen Bildern und kurzen Kommentaren zu den Events~

Gwanganli Strandspaziergang Anfang Oktober – einer der ersten Herbstabende in diesem Jahr. Der Strand ist nur ca. 30 Minuten zu Fuß von meinem Wohnheim entfernt und immer einen Besuch wert, besonders abends ist es hier mit den tausend Restaurants, Cafés und der leuchtenden Brücke wunderschön.

Chinatown in Busan Mitte Oktober, auf dem Weg um meine Freunde vom Hotel abzuholen. Danach gingen wir nämlich alle zusammen den eine Stunde entfernten Wald auf dem Ahop Berg erkunden.

Ahopsan Wald, besonders berühmt für seinen großen Bambus. Hier kam mich eine Freundin aus Sejong für das Wochenende besuchen und wir hatten einen wunderschönen Tag. Wir stärkten uns mit traditioneller Rindersuppe und süßen Snacks für die fast 2 Stunden dauernde „Wanderung“. Alles war lustig bis die Sonne plötzlich unterging BEVOR wir aus dem Wald draußen waren. Außer Umwegen, weil wir den richtigen Weg nicht finden konnten und einem kleinen Sturz meinerseits schafften wir es jedoch recht unbeschadet aus dem Wald. Den Abend ließen wir entspannt in Seomyeon mit meinen all geliebten Milmyeon und Mandu ausklingen und erkundeten die kleinen Seitengassen. Einer der Straßenstände verkaufte allerlei frittierte und gedämpfte Teigwaren und verdiente sich an uns ein goldenes Näschen. Es war aber so unglaublich lecker, dass es jeden Cent Wert war. Besonders gut waren die an Quarkbällchen erinnernden frittierten Reisteigbällchen die in Zucker gewendet waren. Auch die handgroßen brotähnlichen Dumplings mit roter-Bohnen-Paste waren grandios.

Als nächstes das beste Essen der letzten Wochen~ Zu den Sandwiches ist zu sagen, dass es hier unglaublich schwer ist etwas zu finden, was annähernd an Deutschen bzw. meinen Geschmack nahekommt. Überall sind süße Mayonnaisen drin und meist gibt es eher wenig Gemüse. Kochschinken wie in Deutschland findet man auch extremst selten, der Schinken ähnelt eher Bierwurst. Nichtsdestotrotz kann man ab und zu einen guten Sandwich erwischen, besonders, wenn man keinen traditionellen Geschmack erwartet. Der Thunfisch Sandwich war zum Beispiel sehr lecker. Die Lachsplatte in der Mitte bestand aus 5 verschieden zubereiteten Lachsen. Der Großteil war roher Lachs, zudem gab es in Sojasoße, in Sake (japanischer Alkohol) und in Kräutern eingelegten und konservierten Lachs. Tatsächlich hat der in Kräutern konservierte Lachs am besten geschmeckt, er hatte ein ganz tolles Aroma. Zudem gab es noch gegrillten Lachs in Ingwer-Marinade. Daneben sind die Getränke die wir in einem Mal-Café getrunken haben. Mein Getränk hatte Eiswürfel mit echten Blumen!

Ein weiter Spaziergang Ende Oktober bei Nacht in Richtung Igidae Park. Der Park geht entlang der Küste in Richtung Süden. Die Stelle ist nur ein Ausläufer des Parks, den Park selbst werde ich in den nächsten Wochen noch erkunden!

Letztes Wochenende im Busan Citizens Park an einem perfekten Herbsttag. Der Herbst ist hier sehr angenehm, an fast jedem Tag scheint die Sonne und es sind bis zu 20 Grad Celsius. Der Park wurde gebaut, nachdem die Truppen der Amerikaner abgezogen waren und die Menschen gebeten hatten, aus den Baracken einen Ort der Entspannung zu machen. Heute gibt es sehr viele verschieden angelegte Bereiche im Park. Groß und Klein finden hier ihren Spaß und besonders am Wochenende sind dort sehr viele Familien unterwegs.

Gestern, in den letzten Tagen des Oktober war ich im UN Memorial Cemetery. Momentan wird das 70-Jährige Jubiläum des einzigen Cemeterys der UN gefeiert und vor dem Park gibt es ein großes Areal voll mit Blumen und Informationen über die Länder, die sich im Rahmen der UN am Korea Krieg beteiligt haben.

Ich hoffe, dass euch mein Beitrag gefallen hat und ihr den Stress des Alltags für eine kurze Zeit vergessen konntet. Die nächsten 2 Wochen werden nochmal sehr anstrengend, da das Ende meines Sprachkurses immer näher rückt und somit auch die große letzte Prüfung. Danach habe ich wesentlich mehr Zeit und hoffe noch viele weitere schöne Orte entdecken zu können.

Bis bald~

Brille kaufen und shoppen in Korea

Shoppen kann man überall auf der Welt allerdings ist shoppen auch überall anders. Heute möchte ich euch ein bisschen über die Dinge erzählen, die mich beim Shoppen überrascht haben oder anders ablaufen als in Deutschland.

Optiker

Wie manche von euch wissen bin ich eine Brillenträgerin und habe schon länger die gleiche Brille. Da mir immer von den koreanischen Brillenmodellen und vor allem Preisen vorgeschwärmt wurde, beschloss ich mal bei einem Optiker vorbeizuschauen. Zusammen mit meiner Freundin machten wir uns auf den Weg und erreichten das Geschäft ca. um 19:40. Schonmal eine Zeit zu der man in Deutschland nicht anfängt eine Brille zu suchen. Die Mitarbeiter nahmen unsere Kontaktdaten wegen Corona auf und baten uns noch ein bisschen zu warten bis ein Mitarbeiter frei wäre. Es gab einen recht großen Wartebereich mit Tischen, Stühlen und einer großen Auswahl an Tee, Kaffee und Softgetränken – natürlich alles gratis. Nach einer kurzen Weile kam eine Mitarbeiterin auf uns zu und brachte uns zum Beratungstisch. Sie fragte nach den Gründen für die neue Brille und kontrollierte die Sehstärke in meiner Brille mit einem Gerät. Nachdem ich um ein erneutes Testen meiner Augen gebeten hatte, bekam ich kostenlos einen großen Sehtest und es stellte sich raus, dass die alten Gläser immer noch fast perfekt passten.

Nachdem die Stärke bestimmt war, war es nun an der Zeit eine Fassung auszusuchen. Die günstigsten Fassungen waren 30.000 Won teuer (23 €) und waren sehr hübsch allerdings eher dick (stabil). Weiter gab es viele Fassungen für 50.000 oder 70.000 Won und viele sehr teure Fassungen, die extrem dünn waren. Die Bügel hatten einen Durchmesser von ca. 1 mm, was anscheinend DER Hit gerade ist. Zu meinem Glück war ich auf der Suche nach einer sehr stabilen Brille, die alle recht günstig waren. Meist gibt es ein und dieselbe Brille in 4 Glasformen, groß rund, kleiner rund, etwas eckiger rund und ganz eckig. Nach einigem Ausprobieren verliebte ich mich in meine neue Brille.

Meine Brille für 90.000 Won (70 Euro)

Bis jetzt waren die Unterschiede zu Deutschland noch recht klein, aber ab hier wurde alles besser. Die Dame fragte, welche Gläser ich wollte und die Preise waren im Vergleich zu Deutschland einfach unschlagbar. Ein normales günstiges Glas war ab 20.000 Won zu haben, für 40.000 gab es bereits entspiegelte Qualitätsgläser, für 60.000 bekam man Gläser mit Blaulichtfilter und für 80.000 Won gab es geschliffene Spitzengläser von Zeiss. Der Unterschied im Preis im Vergleich zu Deutschland lag also in den Gläsern, wobei auch die Brillenfassungen im Schnitt günstiger zu sein schienen. Ich fragte, wann und wie ich denn die Brille abholen könnte, da das Geschäft recht weit von meinem Wohnheim entfernt war. Beide schauten mich verdutzt an und meinten, ich sollte 20 Minuten warten. Die Gläser wurden nämlich direkt im Laden hergestellt bzw. geschliffen und ca. eine Stunde nach Betreten des Laden hatte ich tatsächlich meine neue Brille in der Hand.

Drogerien

Drogerien sehen genauso aus wie hier, allerdings gibt es öfters Mitarbeiter, die dauernd irgendwelche Dinge auf Koreanisch durch den Laden schreien, meist geht es um bestimmte Angeboten. Manche Läden haben auch ein Mikrofon, mit dem sie den Laden und die ganze Straße beschallen. Wenn man ein bestimmtes Produkt kaufen möchte, muss man häufig einen Mitarbeiter bitten das Produkt für einen zu holen, da nur Tester in den Regalen stehen. Die Produkte selbst sind in Schubladen unter oder in den Regalen. Außerdem kann man in manchen Läden aufgrund von Corona die Kosmetika nicht mehr auf dem Handrücken ausprobieren, sondern muss sie auf weiße Papierkarten schmieren (was 0 funktioniert, da der Lidschatten ja irgendwie auf das Papier muss, der Finger aber nicht den Tester berühren darf und außerdem das weiße Papier die Hautfarbe der meisten Kunden nicht widerspiegeln kann). Die Preise sind im Vergleich zu deutschen Kosmetika nach meinem Empfinden sehr hoch, wenn man an die Produkte von DM etc. denkt. Eine Lidschatten Palette mit 6 bis 8 Farben kostet meist zwischen 22.000 und 40.000 Won (18 – 32 €). Man muss aber zugeben, dass die Qualität der Produkte sehr gut ist.

Klamotten

Shoppen funktioniert hier ganz einfach, der Unterschied ist, dass man in manchen Läden keine Oberteile oder Kleider anprobieren darf, da man sie mit Make-up beschmutzen oder aus Versehen kaputt machen könnte. In den Umkleidekabinen muss man zudem eigentlich immer vorher die Schuhe ausziehen und steht dann, wie in den koreanischen Häusern, auf einem leicht erhöhten Podest mit Socken. Manche Geschäfte lassen einen auch gar keine Klamotten anprobieren (meist sehr günstige oder kleine Läden) oder zwingen einen eine Art Tüte über den Kopf zu ziehen, um die Klamotten zu schützen. Die Preise für Klamotten sind bei den meisten Läden ähnlich wie in Deutschland, wer Geld sparen möchte, kann nach Nampodong gehen, dort gibt eine ganze große Straße voll mit preiswerten und trotzdem sehr schönen Klamotten. Alternativ gibt es in der Nähe der Uni den Laden „Vintage Market“. Dort werden sehr schöne ausgewählte Secondhand Teile zu sehr guten Preisen verkauft, wirklich vintage ist dort wenig, allerdings gibt es ein paar teurere Echtleder-Accessoires die wirklichen vintage Charme ausstrahlen. Was allen Läden gemeinsam haben ist, dass die Mitarbeiter einen quasi auf Schritt und Tritt verfolgen und einem versuchen zu helfen. Das kann sehr unangenehm sein und stresst vor allem häufig Ausländer, die das nicht gewöhnt sind.

Mein erster Einkauf aus Vintage Market für ca. 30 Euro
Mein Einkauf aus Nampodong für ca. 70 Euro

Schmuck und Schuhe

Hier gibt es sehr viele kleinere Läden und es macht Spaß in jedes Geschäft zu schauen. In den nicht Kettenläden war ich sogar in der Lage über den Preis meiner Schuhe zu verhandeln und die Ladenbesitzer sind meist sehr nett und kommunikativ (und gut im Überreden). Die Preise der meisten Läden entsprechen den Standard Preisen in deutschen Läden, die Schuhe wiederum sind, wenn sie keine berühmte Marke wie Nike, Vans, Adidas etc. sind, fast immer sehr viel günstiger als in Deutschland. Die größte Schuhgröße für Frauen ist meist 250, was einer 39 bis 40 je nach Schuh entspricht. Anders als in Deutschland gibt es hier viel mehr Läden, die Kleinigkeiten wie Haarschmuck, Schmuck, Anhänger, Handyhüllen und Accessoires aller Art verkaufen. Die Qualität und Auswahl des Haarschmucks sind meiner Erfahrung nach wesentlich besser als in Deutschland. Der Schmuck ist sehr hübsch, es gibt eine riesige Auswahl und die Preise sind echt günstig, allerdings meist mit Nickel und anderen schlechten Substanzen versetzt. Wer keine Allergien hat, ist hier im Paradies, bis jetzt konnte ich leider nur einen Laden finden, der komplett auf stainless steel setzte. Braucht man gute Ohrringe, findet man aber auch häufiger nickelfreien Schmuck bei Piercingstudios oder eine kleine Auswahl in günstigen Schmuckläden.

Ein Tag am 해동용궁사 (Haedongyonggung Tempel)

04.09.2021. Genau wie beim letzten Mal wurde ich auch hier wieder sehr spontan am Abend vorher eingeladen am nächsten Morgen wandern zu gehen. Wo genau es hinging, war auch wieder eine Überraschung und so machte ich mich in leichter Wandermontur auf zur Wohnung meiner Freunde… Die mit wunderschönen Kleidern angelaufen kamen. Natürlich hab ich nicht die Info bekommen, dass die „Wanderung“ nur ca. 15 Minuten dauern und über ganz normale Straßen gehen würde. Ein bisschen underdressed ging es erst mit der U-Bahn und dann mit dem Bus Richtung Norden. Von der Bushaltestelle aus gingen wir um den Campus des „National Institute of Fisheries Science“ und kamen recht schnell an kleinen Restaurants und vielen Touristenständen vorbei. Mit einem älteren Herren verhandelte ich über den Preis meines Hutes und bekam das Prachtstück für stolze 13.000 Won (10€). Tatsächlich war der Hut eine gute Investition, denn die Sonne schien erstaunlich hell – entgegen aller Wettervorhersagen – und sogar dem starken Wind konnte der Hut trotzen. Kurz nach den Ständen fing auch schon der Bereich des Tempels an. Begrüßt wurden wir von den 12 Statuen der 12 chinesischen Sternzeichen, danach kam eine weitere große Statue und ein Bereich, in dem für Sicherheit im Straßenverkehr gebetet werden konnte (In Busan wirklich nötig…). Für das richtige Feeling lief über Lautsprecher eine CD mit den typischen Gebeten, die die buddhistischen Mönche dort unter ständigem schlagen auf hölzerne Glocken regelmäßig aufsagen.

Die 12 Sternzeichen als Statuen dargestellt
Die steinerne Figur des Autoreifens lädt zum Beten ein

Wir gingen durch das wunderschön mit Drachen verzierte Tor und konnten bereits das Meer und den Tempel sehen.

Nach links ging es zu einer weiteren kleinen Stelle für die Mönche zum Beten und runter an das Meer. Von dort aus konnte man wunderschöne Bilder vom Tempel schießen.

Der Tempel vom Seitenweg aus

Wir beschlossen erst einmal ans Meer zu gehen und die Gegend zu erkunden, da eine unserer Freundinnen den Tempel skizzieren wollte. Entlang der Küste gab es einen sehr schönen Weg zu einem Hafen. Wir machten immer wieder eine kleine Pause, um auf die Steine zu klettern und Bilder zu machen. Unabhängig vom Tempel ist auch die Gegend um den Tempel selbst wunderschön.

Der Tempel in der Ferne
Der Blick auf das Meer vom Weg aus entlang der Küste
An dieser Stelle des Meeres gibt es keinen Sandstrand, sondern Steine über die man klettern kann

Nach einiger Zeit machten wir uns auf den Weg zu unserer Freundin, um den Tempel gemeinsam zu erkunden. Um zu dem Tempel zu kommen, muss man über eine steinerne Brücke gehen. Rechts von der Brücke gab es Becken, in die man Geld werfen konnte, um sich etwas zu wünschen. Natürlich traf keiner von uns genau in die kleine Schale in der Mitte, aber zumindest landeten unsere Münzen alle im Wasser.

Der Bereich um sich etwas zu wünschen ist umgeben von vielen steinernen Figuren (sogar einer Robbe)

Vom Hof des Tempels aus gab es sehr viele Ecken, in die man Erkunden gehen konnte. Wir teilten uns aus und begannen die Erkundungstour. Ich lasse einfach mal ein paar Bilder hier, die können das Ganze am besten beschreiben.

Der Tempelhof mit Blick auf das Meer
Ein für Besucher geschlossener Raum
Ein mehrere Meter hoher goldener Buddha
Hier können auch Besucher beten
Das Dach des größten Gebäudes (alle sind schön verziert)
Hinter den Gebäuden gibt es Treppen auf zu einer Plattform mit wunderschönem Ausblick
Eine große Statue vor der auch gebetet wurde und die auf das Meer hinausschaut

Der Tempel ist sehr bekannt in Korea und besonders bekannt in Busan. Vermutlich wegen Corona waren gerade morgens kaum ausländische Touristen dort. Ein Besuch in dem Tempel lohnt sich auf jeden Fall, allerdings ist auch die Gegend um den Tempel rum sehr interessant. Auf dem Weg zurück erkundeten wir das Industriegebiet in der Nähe und gingen zum Lotte-Outlet. Es ist ein riesiger Komplex mit hunderten super teuren Marken wie Gucci etc., allerdings gibt es auch eine Shopping Mall für Geschäfte mit normalen Preisen, ein Kino und vieles mehr. Man könnte alleine dort den ganzen Tag verbringen. Die Mall ist sehr schön gestaltet, man fühlt sich fast als wäre man im Süden Europas im Urlaub.

Das Lotte-Outlet von außen

Im Nachhinein machten wir noch einen kleinen Abstecher zu Fuß zu Ikea. Es ist wirklich seltsames Gefühl, vom Tempel aus zu Fuß direkt ins Industriegebiet zu kommen, allerdings war es ein echt schöner Tag, den wir mit leckeren Burgern beendeten. Ich hoffe, euch hat mein gestriger Ausflug gefallen und ich freue mich schon von meinen nächsten Erlebnissen zu berichten~

Arztbesuch in Busan

Da ich in der Quarantäne leider krank geworden bin, musste ich mich direkt nach dem Einzug in das neue Zimmer um einen Arzttermin kümmern. Aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten dauerte der ganze Prozess leider mehr als eine Woche. Mein Tipp ist die Untersuchung, die man haben möchte so detailliert wie möglich auf Deutsch zu erklären und über Papago übersetzen lassen. Papago ist ein Übersetzungsservice von Naver und ist spezialisiert auf die Sprachen Chinesisch, Japanisch und Koreanisch. Die Übersetzungen sind wesentlich besser als die von Google Übersetzer und der Übersetzer kennt auch sehr viele moderne und junge Begriffe.

Ich habe anfangs versucht das ganze auf Englisch zu erklären, doch meine sehr bemühten Freunde hatten, vermutlich auch weil sie selbst diese Behandlung nie hatten, nicht wirklich eine Idee was ich meinte und empfahlen mir in große Krankenhäuser zu gehen. Die sind aber nicht nur weit entfernt (über eine Stunde), sondern hatte meine Abteilung und das Krankenhaus anscheinend entgegen aller normalen Verhältnisse am Wochenende geschlossen. In eine Uniklinik wollte ich erst einmal noch nicht gehen, da es wirklich keine große Untersuchung war. Weil ich das koreanische Ärztesystem allerdings nicht gut kannte, wusste ich nicht an welchen Arzt ich mich wenden sollte, medizinische Telefonate auf Koreanisch konnte ich mit meinen Kenntnissen definitiv noch nicht führen, die deutsche Botschaft hatte natürlich über das Wochenende zu, das International Office war überfordert mit meiner Anfrage und meine Freunde wussten nicht genau was ich wollte… Kurz um bedeutete das: warten bis montags die Botschaft aufmachte, die wiederum von Busan keine Ahnung hatte und meinte, sie könne nicht genug koreanisch, um mir bei meinem Problem weiterzuhelfen.

Als ich viel zu spät auf die Idee kam alles über Papago in Koreanisch übersetzen zu lassen, konnte ich meiner Freundin endlich bewusst machen, dass ich keinen Termin in 2 Wochen, sondern exakt jetzt brauchte und es mir egal war wie viel es kosten würde oder wie weit die Praxis entfernt sei und dass es eigentlich eine kleine Sache sei. Ich erklärte ihr, welche Art von Arzt ich brauchte und dass es bestimmt auch Ärzte außerhalb der Klinik machen könnten. Sie half mir einen Arzt zu finden und telefonierte mit der Praxis um sie vorzuwarnen, dass ein Ausländer kommen würde. Anhand meiner Papago Übersetzung erklärte sie auch schon einmal, was mein Problem sei und welche exakte Behandlung ich gerne hätte. Zudem fragte sie im Vorhinein nach dem Preis für die Behandlung, denn da ich noch keinen koreanischen Ausweis habe bin ich noch über die deutsche Krankenversicherung versichert und muss alles privat in Vorkasse zahlen. Sobald die eine vorher angerufene Praxis hörte, ich würde privat zahlen, verlangte sie ca. 130 € für einen sehr einfachen kleinen Test, der Koreaner sonst nur ca. 7€ kostet. Mein Tipp ist einfach weiterzusuchen und IMMER im Vorhinein nach den Preisen zu fragen.

Da meine Freundin auf dem Weg zu ihrem 3 Stunden entferntes Zuhause war, musste ich alleine zum Arzt. Da ich noch keine koreanische SIM-Karte hatte und es dort leider kein WLAN gab, war ich auf meine und deren Koreanisch und Englisch Skills angewiesen. Den Papierkram auszufüllen war für mich quasi unmöglich, da alles auf Koreanisch war und die Damen am Empfang kein Englisch konnten. Nach einigem Hin und Her konnte aber auch hier Papago helfen und nach kurzem Warten kam ich dran. Da ich öfters krank bin war ich sehr gut vorbereitet und hatte alle meine Medikamente als Foto bei mir und vorherige Befunde von Ärzten aus Deutschland dabei, da viele Begriffe auf Latein oder Englisch sind und somit auch international eventuell helfen können.

Die Ärztin konnte zu meinem Glück perfekt Englisch, verstand mein Problem und hatte exakt die gleiche Vorgehensweise mit dem Problem umzugehen, wie ich es aus Deutschland kannte. Ich teilte ihr mit, dass ich in Absprache mit meinem Deutschen Arzt in der Quarantäne für 5 Tage Antibiotika eingenommen hatte und zeigte ihr den Wirkstoff. Das Problem war allerdings, dass der Wirkstoff, also nicht nur der Name des Produktes, anscheinend speziell für Deutschland war. Falls sie mir ein neues Antibiotikum verschreiben würde, wäre es aber sehr wichtig zu wissen aus welcher Generation das Antibiotikum war. Mein Tipp ist DocCheck, eine deutsche, professionelle Seite auf der detaillierte Infos über Medikamente, Wirkstoffe, Krankheiten und Behandlungen aller Art stehen. Dort konnte sie einen internationalen Namen für den Wirkstoff finden und ins Koreanische übersetzen.

Sie war sehr fürsorglich, machte mich darauf aufmerksam, auf welche Symptome ich weiterhin achten sollte und meinte, dass ich jederzeit vorbeikommen könne. Die Damen am Empfang bereiteten in der Zwischenzeit alles vor und halfen mir einen zweiten Termin zur Besprechung der Ergebnisse auszumachen (neuer Termin ist an einem Samstag! In Korea haben viele normale Arztpraxen auch samstags auf). Zudem gaben sie mir ganz wichtig eine Rechnung und Informationen über meine Behandlung, da ich diese bei meiner deutschen Auslands-Krankenversicherung einreichen muss. Jede Versicherung hat andere Bedingungen, die man erfüllen muss, um sein Geld wiederzubekommen, deswegen empfehle ich vor einem Besuch nochmal anzurufen. In meinem Fall brauche ich zwar keine Übersetzung der Papiere, muss aber direkt den Schadensfall melden und die Rechnungen per Scan in einer E-Mail senden.

Am Samstag darauf hatte ich dann meinen Folgetermin zur Besprechung der Ergebnisse. Der Termin dauerte keine 20 Sekunden und ich bekam meine Ergebnisse sogar als ausgedruckte Kopie für meine Ärzte in Deutschland. Auch hier fragte ich wieder nach einer Rechnung und alles lief glatt. Zu den Preisen ist zu sagen, dass sie zumindest in meinem Fall sehr fair und bezahlbar sind. Ich musste für den ersten Termin mit Test 37.000 Won also ca. 30 Euro zahlen und für den zweiten zur Besprechung noch einmal 15.000 Won also ca. 12 Euro. Im Zuge der Tuberkulosetestpflicht (Test ist benötigt für den Einzug ins Wohnheim) habe ich mitbekommen, dass ein Röntgen mit Ergebnis zwischen 8.000 und 20.000 Won kostet. Alles in allem also selbst ohne Versicherung bezahlbar.

FAZIT

Im Prinzip läuft hier alles ähnlich wie in Deutschland, mit Papago braucht man keine Sorge zu haben alleine zum Arzt zu gehen. Interessant fand ich, dass im Wartezimmer Werbung lief. Allerdings nicht irgendeine Werbung, sondern lauter Werbung für Brustvergrößerungen, Fettabsaugungen und Schönheitsoperationen aller Art. Meine Praxis arbeitete nämlich mit einer Praxis wenige Stockwerke entfernt zusammen und dies war eine Klinik für plastische Chirurgie. Besonders amüsant fand ich die Weise, mit der für die Brustvergrößerung geworben wurde. Frauen deren BHs zu klein waren, weil die Brüste offensichtlich zu groß waren, oder Liegestützen die nicht funktionierten, weil die Brüste so groß waren, alles ästhetisch fast schon in Zeitlupe und sehr sinnlich dargestellt. Natürlich hatte ich schon viel von den Schönheits-OPs in Korea gehört, aber die Werbung dafür in echt sogar in einer Arztpraxis in Dauerschleife zu sehen war dann doch etwas ungewohnt.

Die nächsten Themen werden hoffentlich wieder ein wenig spaßiger, aber ich hoffe ihr fandet diesen Beitrag trotzdem interessant und vielleicht ein bisschen hilfreich 🙂 Bis bald~

Erste Tage in Freiheit

Freitag, 20.08.2021 13:00 Uhr. Ich hatte es geschafft, ich durfte offiziell die Quarantäne App von meinem Handy entfernen und raus in die Freiheit! Nachdem ich nach einem bestimmten Prozedere die 3 Tüten Müll und die Bettwäsche ins Erdgeschoss gebracht hatte, ein paar organisatorische Dinge klärte und meine Koffer geholt hatte war ich frei. Das erste Mal seit 14 Tagen konnte ich mich wieder frei bewegen. Da ich angegeben hatte, ins Wohnheim ziehen zu wollen, musste ich noch etwas warten, bis alle fertig waren um dann gemeinsam zum neuen Wohnheim zu gehen. Während dem Warten konnte ich bereits erste Kontakte schließen und meine neue Umgebung begutachten.

Der Haupteingang meines neuen Wohnheims Sejong 1 mit eingebautem Convenience Store

Nach einer Weile waren alle fertig und es ging im Entenmarsch einmal über den Platz vor Sejong 2 direkt rüber in das neue Wohnheim. Dort stellten wir unser Gepäck erst mal im Foyer ab und begaben uns zum Büro des Wohnheims wo wir unsere Zimmerschlüssel (5 cm kleine Anhänger) bekamen. Nach einigen Runden des Suchens fand ich den richtigen Weg zu den Schranken und danach liegenden Aufzügen zu den Zimmern. Mein Zimmer ist im Vergleich zum anderen Zimmer ein ziemliches Downgrade, allerdings ist der Ausblick unschlagbar!

Der Ausblick aus meinem Zimmer, sowohl auf Berge, als auch Meer und Hochhäuser!

Ein etwas kleineres Zimmer, allerdings mit mehr Stauraum unter den Betten und einem größeren Balkon. Das Bad ist für mich leider der allergrößte Horror, alles wird und bleibt nass, gleiches Konzept, wie im anderen Zimmer aber viel schlechter ausgeführt. An sich ist das Zimmer aber ganz in Ordnung.

Die Gates zu den Aufzügen und Zimmern können nur mit den speziellen Chips für die Zimmer geöffnet werden und zählen auch wie viele Menschen auf einmal durchgehen und schlagen Alarm, sobald man etwas über sie drüber hebt

Nach dem ersten Ausräumen der Koffer machte ich mich auf den Weg meine Freundin zu besuchen, die auf dem Campus arbeitet und meine online bestellte Bettwäsche mitgebracht hatte. Allerdings hatte ich noch keine SIM-Karte und dementsprechend überall außerhalb meines Zimmers kein Internet (weil ich die ganzen Passwörter für die WLANs noch nicht habe). Sobald ich draußen war, hatte ich mich natürlich verlaufen und konnte zum Glück auf Koreanisch nach dem Weg fragen. Das nächste Problem war allerdings meiner Freundin Bescheid zu geben, dass ich unten im Foyer ihres Gebäudes stand. Zum Glück sah ein sehr netter Bauarbeiter, dass ich etwas verloren aussah und bat mir nach einigem Geplauder auf Koreanisch an, sie für mich von seinem Handy aus anzurufen, da auch er leider die Passwörter nicht kannte. Er sagte anscheinend, dass im Foyer ein verlorener Ausländer stünde und ob ihm jemand helfen könnte die Person zu finden, die ich suchte hahaha. Der nette Herr wartete bis meine Freundin runterkam, falls es noch zu Problemen käme und ich verabschiedete mich sehr dankbar für seine Hilfe. Meine Freundin und ich fielen uns in die Arme und lachten erst einmal über den chaotischen Weg zu ihr.

Erste Eindrücke von meinem Campus auf dem Weg zu meiner Freundin

Mit der Bettwäsche bewaffnet machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer, räumte noch ein bisschen auf und machte mich fertig für den Abend. Denn nach dem Feierabend meiner Freundin gingen wir zusammen das erste Mal U-Bahn fahren (leichter als erwartet) und trafen zwei andere Freundinnen zu korean fried chicken und Bier. Das Essen war sehr lecker und ich persönlich finde das Bier sehr gut (es ist viel weniger bitter als das Deutsche). Nach dem Essen gab es dann noch einen kleinen Großeinkauf bei Daiso, einem sehr berühmten 1€ Laden mit echt tollen Produkten. Im Nachhinein betrachtet wäre es eventuell schlauer gewesen die 1,5 Liter Waschmittel wann anders zu kaufen, da der Fußweg zurück ca. 15 Minuten dauerte und ich 2 super schwere Tüten voll mit Kleiderbügeln, Boxen und Kosmetika tragen musste. Der Weg von der Station zu meinem Zimmer war definitiv ein Erlebnis. In meinem Zimmer angekommen traf ich dann auch zum ersten mal meine brasilianische Zimmernachbarin. Zum Glück verstanden wir uns von Anfang an sehr gut und werden hoffentlich im nächsten Semester viele schöne Tage miteinander haben.

Ein riesengroßes Wandmosaik mit tanzenden Menschen in Hanbok (traditionell koreanische Kleidung) in der U-Bahn
Das ist !eine! Portion in dem Restaurant

Um 1 Uhr nachts gingen wir schlafen und wurden heute Morgen von einem regnerischen in Wolken getauchten Busan überrascht. Tatsächlich sind für heute starke Unwetter gemeldet und auch den Rest der Woche soll es weiterhin regnen. Der Anblick ist aber trotzdem sehr schön und ganz anders als Regen in Deutschland. Mal schauen ob der Regen heute nochmal aufhört und ich raus shoppen gehen kann~

Alle Gebäude, die man am Vortag noch sehen konnte, sind jetzt in Wolken und Nebel verschwunden

Mein Quarantäne Zimmer

Heute möchte ich euch mein Zimmer während der Quarantäne zeigen, es ist ein Doppelzimmer und hat einige typisch koreanische Elemente. Momentan wohne ich auf dem Daeyeon Campus im neuesten Studentenwohnheim meiner Uni, Sejong 2. Das Gebäude wurde 2016 fertiggestellt und kann bis zu 1.011 Studenten beherbergen. Der Sejong Komplex besteht insgesamt aus zwei Gebäuden, eins davon hat 17, das andere 20 Stockwerke und ist damit das höchste Studentenwohnheim in ganz Korea. Zusammen können alleine diese zwei Studentenwohnheime über 3000 Studenten aufnehmen, der Blick geht dabei auf das Meer oder die wunderschönen Berge. Ich befinde mich im 12ten Stock und habe wie in den vorherigen Beiträgen gesehen einen traumhaften Ausblick.

Mein Ausblick bei gutem Wetter

Der Aufbau des Gebäudes erinnert an Hotels, die Zimmer werden genau wie in Hotels mit Schlüsselkarten geöffnet. Rechts vom Eingang steckt man die Karte dann in eine Vorrichtung und macht damit auch den Strom im Zimmer an. Der Eingang und das Bad befinden sich auf der gleichen Ebene, alles andere im Zimmer steht auf einer Art Podest, der Boden ist erhöht. Sobald man das Podest betritt, darf man keine Schuhe mehr tragen. Links vom Eingang befindet sich ein überdimensional großer Schuhschrank, direkt daneben sind zwei Kleiderschränke.

Rechts vom Eingang, knapp hinter der Stufe ist das Bad. Es ist ein typisch koreanischer „Wetroom“, das heißt es gibt keinen Duschvorhang und auch keine Duschtasse, der ganze Fußboden im Bad dient als Duschtasse und wird nass. Da das Bad allerdings tiefer gelegen ist, als der Wohnbereich läuft kein Wasser unter der Tür durch. Neben der Dusche gibt es ein Waschbecken, einen Handtuchhalter, einen schönen großen Spiegel mit gutem Licht, eine Toilette und darüber einen Medizinschrank. Die Sanitäranlagen sind dabei etwas niedriger als in Deutschland angebracht. Der Wetroom hat den Vorteil, dass man das Bad ganz einfach und schnell reinigen kann.

Wenn man aus dem Bad rauskommt, befinden sich links und rechts im Raum je eine Schreibtischecke. Ich finde man hat dort definitiv genug Platz für alles, was man so zum Lernen benötigt und die Lernlampe ist wirklich gut. Da ich hier nur temporär wohne, nutze ich die Fächer eher für meine Snacks und Dinge, die ich alltäglich brauche. Es gibt 2 LAN- Anschlüsse und etwas wenige Steckdosen, doch das Problem lässt sich einfach mit einer Mehrfachsteckdose lösen.

Als nächstes kommt das Bett, über meinem hängt die Klimaanlage für das Zimmer. Das Bett fühlt sich nach meinem Empfinden etwas größer an als die Standardbetten in Deutschland. Was aber definitiv anders ist, sind die Matratze und die Bettwäsche. Die Matratze wird für die meisten eine große Umstellung darstellen, sie federt kaum und ist extrem hart. Und wenn ich hart sage, meine ich hart… Es fühlt sich an als hätte man eine dünne Decke auf den Holzboden gelegt. (Update: in meiner Matratze im neuen Zimmer ist tatsächlich ein Holzrahmen) Das ist vermutlich sogar so gewollt, denn traditionell schlafen die Koreaner auf Decken auf dem beheizten Boden. Tatsächlich soll es auch sehr gesund sein auf harten Matratzen zu schlafen. Obwohl ich immer Rückenschmerzen habe egal wie weich das Bett ist, geht es meinem Rücken auf dem Bett wunderbar. Trotzdem ist es eine Umgewöhnung und das Einschlafen fällt mir bis jetzt noch etwas schwer.

Auf der Bettwäsche ist der Name meines Wohnheims eingestickt, unter dem Bett gibt es 2 Schubladen

Diese Bettwäsche ist im Vergleich zu meiner in Deutschland auch sehr anders. Ich habe sie von der Uni ausgeliehen, bin aber sicher, dass es auch andere Optionen zu kaufen gibt. Nicht nur ist die Decke viel breiter als ich es gewohnt bin, sie ist auch extrem dünn. Zudem ist der Stoff sehr interessant, ich weiß nicht genau aus welchem Material er besteht, aber es fühlt sich nach Polyester an. Die Decke ist wie gerafft oder gesteppt und extrem strukturiert, genauso der Bettbezug und das Kopfkissen. Mich stört das nicht unbedingt, aber es hinterlässt nach dem Schlafen lustige Muster auf der Haut. Mein größtes Problem ist einfach nur der Fakt, dass die Decke super dünn ist und ich eher schwerere voluminöse Decken gewöhnt bin und vermisse. Der Vorteil der Decke: Sie verbraucht wenig Platz und wird im Ganzen in die Waschmaschine gesteckt. Menschen die keine Frostbeule wie ich sind, werden sie vielleicht sogar lieben.

Die wunderschöne, interessante und sehr dünne Bettwäsche

Apropos Frostbeule, das Zimmer ist extrem modern ausgestattet. Es hat eine Klimaanlage mit super vielen Einstellungen, sodass jeder seine perfekte Einstellung finden kann. Man braucht zwar ein paar Koreanisch-Kenntnisse, aber wenn man die paar Wörter mal drauf hat, ist sie sehr einfach zu bedienen. Zudem gibt es eine Art smart-home Panel, dort kann man die Fußbodenheizung einstellen. Tatsächlich ist Fußbodenheizung, auch Ondol genannt, Standard in Korea und hat eine lange Tradition. Schon seit Jahrhunderten heizen die Koreaner mit heißer Luft, die durch Kammern unter den Räumen fließt die traditionellen Steinböden. Da die Hitze von unten kommt, ist es immer sehr angenehm auf dem Boden zu schlafen oder sitzen.

Ein Telefon, das smart-home Panel und die Fernbedienung für die Klimaanlage

Auch typisch Koreanisch gibt es eine Art Balkon oder Außenbereich. Dieser ist von zwei Schiebetüren abgetrennt, doch ich lasse sie meist offen. Die Türen sorgen zum einen dafür, dass es noch etwas leiser ist und die Temperatur im inneren besser gehalten wird. Denn die Fenster nach draußen sind Schiebefenster, die nicht perfekt abschließen, rechts ist eine Tür, die die Technik der Klimaanlage versteckt, welche einen direkten Zugang zur Luft hat (keine Wand, sondern nur offene Jalousien d.h. alle warme/kalte Luft und Geräusche kommen rein). Des Weiteren steht dort links in der Ecke ein recht großer Kühlschrank mit Eisfach, der die ganze Nacht lang brummt. Ich verbringe tatsächlich recht viel Zeit auf diesem Balkon und schaue raus oder lasse das Fenster auf um das Geschehen oder zirpen der Zikaden zu hören.

Ich fühle mich in diesem Zimmer sehr wohl und bin gespannt, wie mein neues Zimmer im Sejong 1 Wohnheim aussehen wird. Es ist etwas älter, soll aber auch schön sein. In 5 Tagen darf ich endlich aus der Quarantäne und dort einziehen! Ich werde euch natürlich wieder mitnehmen und von meinen ersten Stunden in der Freiheit erzählen. Bis bald~

Hallo! Ich bin Sara~

Hallo und Willkommen auf meinem persönlichen Blog! Ich bin Sara und studiere International Business Management (East Asia) mit dem Schwerpunkt Korea. Teil meines Studiums in ein Auslandsjahr in Korea, welches ich in Busan an der PKNU absolviere. Busan ist eine wunderschöne Stadt am Meer im Süden des Landes und hat ca. 4 Mio. Einwohner. In meinem Jahr plane ich viel zu reisen und euch von meinen tollen Erlebnissen zu erzählen. Ich versuche auch möglichst viele Infos einzupacken, falls DU mal nach Busan oder Korea möchtest. Ich freue mich schon auf die schöne Zeit!

Bis bald ~